Diesel Betriebstankstelle

Was ist eine Betriebstankstelle?

Betriebstankstelle HDM 80 pro LZ
HDM 80 pro LZ

Eine Betriebstankstelle ist eine Tankanlage in einem nichtöffentlichen Bereich, zumeist auf einem Betriebsgelände. Die Tankstelle dient ausschliesslich dazu, die betrieblich genutzten Fahrzeuge zu betanken. Diese Fahrzeuge können zum Beispiel Dienstautos sein, Transporter und Lkw oder Traktoren und andere landwirtschaftliche Fahrzeuge. Auch beim Militär sind Betriebstankstellen ein übliches Mittel, um die Versorgung des militärischen Fuhrparks sicherzustellen.

Worin bestehen die Vorteile einer Betriebstankstelle?

Eine eigene Tankstelle im Betrieb hat viele Vorzüge. Zum einen gehört die Bequemlichkeit dazu. Anstatt die eigenen Flottenfahrzeuge jedes mal an einer öffentlichen Tankstelle zu betanken, können diese ohne Umstände jederzeit im eigenen Betrieb betankt werden. Das spart Zeit und damit auch Geld. Es entfällt die Notwendigkeit, eine externe Tankstelle anzusteuern und für diesen Weg auch noch Kraftstoff zu verbrauchen. Die Fahrzeuge können jeden Morgen mit einem vollen Tank starten. Das ist effizient und steigert die Produktivität des Unternehmens. Extrazeiten und Extrawege, die sonst für das Tanken an Tankstellen aufgewendet werden, können so produktiv genutzt werden, zum Beispiel um Lieferungen auszufahren.
Der zweite grosse Vorteil dieser Lösung ist der günstigere Preis. Denn es kann der Kraftstoff zu Grosshandelspreisen gekauft werden. Man bezahlt nicht mehr den Tankstellenbetreiber, seine Gewinnmarge und seine Mitarbeiter. Daher können pro Liter Diesel mehrere Cent gespart werden, wenn der Kraftstoff nicht an der Tankstelle, sondern im Grosshandel gekauft wird. Vor allem aber können Betreiber einer Betriebstankstelle viel flexibler auf den Preis reagieren. Je nach Kapazität der Tankanlage können mehrere tausend Liter Diesel eingekauft werden, wenn der Preis einmal auf einem Tiefstand ist. Daher können Betreiber einer eigenen betrieblichen Tankstelle unabhängiger von den Tagesschwankungen der Kraftstoffe agieren. Unter Berücksichtigung dieses Faktors kann bei geschickter Kommissionierung die Ersparnis je Liter Diesel sogar 10 bis 20 Cent oder noch mehr betragen.
Nicht zuletzt fördert eine eigenen Tankstelle auch die Transparenz beim Tanken. Mit einer Tankkarte können die Mitarbeiter auch heimlich ihre privaten Pkw betanken. Dies kann an einer öffentlichen Tankstelle niemand genau kontrollieren. Auf dem Betriebsgelände würde es aber auffallen, wenn jemand seinen eigenen Pkw mit Betriebsdiesel betankt.
Darüber hinaus steht eine eigene Tankstelle auf dem Betriebsgelände jederzeit zur Verfügung. Auch zu Nachtzeiten und an Feiertagen, an denen eine öffentliche Tankstelle womöglich geschlossen hat, kann an der eigenen Tankstelle Diesel gezapft werden. Auch dies bedeutet ein Mehr an eigener betrieblicher Unabhängigkeit.
Als weiterer Vorteil kommt hinzu, dass der Tankvorgang unkomplizierter ist, denn es muss nicht bezahlt und dafür womöglich an der Kasse gewartet werden.

Was kostet eine Betriebstankstelle?

Die Kosten für eine eigene Tankstelle variieren je nach Grösse, Tankvolumen und Anzahl der Zapfsäulen. Günstige Kleintankstellen beginnen bei Preisen um ca. 1000 bis 3500 CHF. Grössere Anlagen können mehrere 10.000 CHF kosten. Eine kleine Dieseltankstelle hat ein Tankvolumen von 4000 Liter. Grosse Anlagen fassen ca. 30.000 Liter.
Je nach technischer Ausstattung steigen auch die Preise. Während klassische Zapfanlagen günstiger sind, kosten moderne Digitalsysteme mit individueller Fahrzeugerfassung, Zeitmanagement etc. deutlich mehr. Neben den Kosten für die Anlage selbst sollten auch die Kosten für das Fundament mit einberechnet werden.
Auch das Material der Tanks wirkt sich auf die Kosten aus. Es gibt Tankanlagen aus PE, GFK, HDPE und Stahl. Welches Material bevorzugt wird, ist Geschmacksache. Vorteile und Nachteile haben sie alle. Stahltanks sind zwar sehr stabil, können aber rosten oder bei schlechter Ausführung an den Schweissnähten brechen. Kunststofftanks sind nicht rostend, können aber bei geringer Qualität vom Kraftstoff angegriffen werden.
Je nach Grösse und Ausführung kommen noch Kosten für die behördliche Genehmigung hinzu.
Zudem sollte bedacht werden, dass eine Diesel Betriebstankstelle auch jährliche Wartungs- und Energiekosten nach sich zieht, denn für den Betrieb ist Strom notwendig. Wer eine Tankstelle zum Beispiel mit Solarzellen kombiniert, der kann hier jedoch Kosten einsparen. Ausserdem muss die Tankstelle auch durch eine Versicherung abgedeckt sein. Die Kosten für Wartung, Versicherung, Betrieb und Reinigung (Ölabscheider) der eigenen Kleintankstelle betragen im Jahre etwa 2.000 bis 3.000 CHF.

Welchen bürokratischen Aufwand erfordert eine Diesel Betriebstankstelle?

Wer auf dem eigenen Betrieb eine Tankanlage aufstellen will, der muss dazu einige Formalien beachten. Zunächst bedarf es einer behördlichen Genehmigung, denn Diesel ist ein Gefahrenstoff. Bei seiner Lagerung sind daher entsprechende Umweltauflagen einzuhalten. Vor allem in Wasserschutzgebieten oder Überschwemmungsgebieten kann es strengere Richtlinien geben. Allen voran muss sichergestellt sein, dass kein Diesel ins Erdreich gelangen kann. Die behördlichen Hürden für die Errichtung einer betrieblichen Tankstelle sind allerdings nicht so kompliziert wie bei einer öffentlichen Tankstelle. Die erste Adresse, um sich über die Auflagen für eine eigenen Tankstelle zu erkundigen, sind die Landratsämter und Kreisverwaltungen.
Je nach Materialart der Behälter ist es in regelmässigen Abständen notwendig, dass die Dichtigkeit durch einen Fachprüfer kontrolliert wird. Üblicherweise beträgt der Zeitabstand 2,5 bis 5 Jahre ab Herstellungsdatum der Anlage. Es werden der äussere Zustand (z. B. Rost), die Funktion und die Dichtigkeit der Anlage überprüft. Im Abstand von 5 Jahren ist je nach Grösse der Anlage auch einen Inspektion des Inneren der Tanks sowie falls nötig eine Tankreinigung vorgesehen.

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